Bepflanzung#
Eine Bepflanzung im Terrarium ist für Skolopender nicht zwingend erforderlich, kann jedoch das Mikroklima stabilisieren und das Habitat für die Tiere bereichern. Pflanzen verbessern nicht nur das visuelle Erscheinungsbild, sondern schaffen auch eine natürliche Atmosphäre und zusätzliche Versteckmöglichkeiten. Besonders in Regenwaldterrarien können sie helfen, ein naturnahes Umfeld zu gestalten. Entscheidet man sich für eine Bepflanzung, ist es zwingend erforderlich, eine Beleuchtung anzubringen.
Es ist jedoch wichtig, Pflanzen auszuwählen, die an die Lebensbedingungen der Skolopender angepasst sind und robust genug sind, um auch die Grabaktivitäten der Hundertfüßer zu überstehen. Da viele Pflanzenarten mit Chemikalien oder Pestiziden belastet sein können, die für die Tiere schädlich sind, sollten ausschließlich unbehandelte Pflanzen verwendet werden. Diese können entweder auf Terraristikbörsen erworben oder selbst aus Ablegern und Stecklingen gezogen werden.
Pflanzen für Regenwaldterrarien#
Für tropische und subtropische Arten bieten sich Pflanzen an, die mit hoher Luftfeuchtigkeit gut zurechtkommen und nicht viel Licht benötigen. Besonders geeignet sind Pflanzen wie:
- Kletterfeige (Ficus pumila): Eine kleinblättrige, ungiftige Pflanze aus Asien, die sowohl als Kletterpflanze als auch als Bodendecker wächst. Sie kommt mit wenig Licht aus und fördert ein gutes Mikroklima.
- Efeutute (_Epipremnum _aureum): Diese kletternde Pflanze aus der Familie der Aronstabgewächse ist in tropischen Gebieten weit verbreitet und kann horizontal und vertikal wachsen. Sie ist sehr resistent und pflegeleicht.
- Gefleckte Efeutute (Scindapsus pictus): Ebenfalls eine kletternde Pflanze aus den tropischen Regionen Asiens. Sie hat samtige, gemusterte Blätter und verträgt eine hohe Luftfeuchtigkeit.
- Grünlilie (Chlorophytum comosum): Eine beliebte Zimmerpflanze aus Afrika, die sich rasch über Kindelbildung vermehrt. Sie benötigt wenig Licht und eignet sich hervorragend für hohe Luftfeuchtigkeit bei feuchtem, aber nicht staunendem Substrat.
Diese Pflanzenarten sind robust und stellen keine hohen Anforderungen an die Beleuchtung oder Temperatur. Sie gedeihen gut unter den üblichen Bedingungen im Terrarium (Zimmertemperatur und normale Terrarienbeleuchtung). Die Vermehrung dieser Arten erfolgt vegetativ durch Ausläufer oder Kindel.
Pflanzen und Moose können ebenfalls verwendet werden, jedoch ist zu beachten, dass viele tropische Arten erst dann richtig gedeihen, wenn der Boden dauerhaft feucht und die Luftfeuchtigkeit hoch ist. Diese Bedingungen stehen jedoch im Gegensatz zu den Bedürfnissen von Hundertfüßern, die auf eine gute Luftzirkulation angewiesen sind.
Pflanzen für Wüstenterrarien#
Für Arten aus Wüsten und anderen ariden Gebieten bieten sich vor allem Sukkulenten an, also Pflanzen, die mit hoher Trockenheit gut zurechtkommen. In der Regel benötigen diese Arten viel Licht, um zu wachsen. Geeignet sind zum Beispiel:
- Wüstenlilie (Aloe spp.): Die meisten Aloe-Pflanzen stammen ursprünglich aus Afrika und sind sehr pflegeleicht. Zudem bilden sie robuste Wurzeln, die von grabenden Tieren nicht so leicht beschädigt werden.
- Dickblatt (Crassula spp.): Diese Gattung ist namensgebend für die Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae) und kommt fast ausschließlich aus Südafrika. Entsprechend ihrer Herkunft sind sie sehr robust gegenüber Trockenheit und Hitze. Einige wenige Arten kommen jedoch auch weltweit vor, und es handelt sich dabei interessanterweise um Sumpf- und Wasserpflanzen.
- Mexikanische Rose (Echeveria spp.): Diese Gattung ist in Süd- und Mittelamerika beheimatet, mit einem Schwerpunkt in Mexiko. Im Vergleich zu vielen anderen Pflanzenarten sind sie relativ resistent gegenüber häufigen Pflegefehlern wie zu viel oder zu wenig Wasser, was sie besonders für Anfänger in der Terrarienpflege attraktiv macht.
- Mauerpfeffer oder Fetthenne (Sedum spp.): Dies ist die größte Gattung innerhalb der Dickblattgewächse (Crassulaceae). Ihre Verbreitung erstreckt sich über tropische und subtropische Gebiete der Nordhalbkugel. Sedum kommt gut mit wenig Pflege und seltenem Gießen zurecht.
Ungeeignete Pflanzen#
Vorsicht bei der Wahl der Pflanzen: Kakteen oder Agaven sind zwar optisch reizvoll, stellen jedoch ein hohes Verletzungsrisiko für Skolopender dar. Stacheln, Dornen, Borsten, gesägte Blattränder oder andere Bewehrungen können den Tieren ernsthaften Schaden zufügen. Daher sollte man auf solche Pflanzen im Terrarium verzichten.