Klima#

Feuchtigkeit#

Die Feuchtigkeit des Substrats ist ein zentraler Aspekt in der Scolopendra-Haltung. Da Hundertfüßer in unterschiedlichsten Habitaten vorkommen – von tropischen Regenwäldern bis hin zu Steppen und Wüsten – sollte bei der Feuchtigkeitsregulierung stets die Herkunft des Tieres berücksichtigt werden.

  • Tropische Arten (z. B. Scolopendra alternans, Scolopendra dehaani): Diese Arten bevorzugen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Das Substrat sollte stets leicht feucht, aber niemals nass sein.
  • Arten aus trockenen Regionen (z. B. Scolopendra cingulata, Scolopendra heros): Diese benötigen eine moderate Bodenfeuchte und vertragen auch trockene Phasen gut.

Ein Feuchtigkeitsgradient im Terrarium ist empfehlenswert: Eine Seite des Behälters wird leicht feucht gehalten, während die andere trocken bleibt. So kann das Tier je nach Bedarf feuchtere oder trockenere Bereiche aufsuchen. Wichtig: Das Substrat darf nie durchnässt sein, da übermäßige Feuchtigkeit Schimmelbildung, Milbenbefall und Krankheiten begünstigt. Eine zu trockene Haltung führt hingegen schnell zu Dehydration, was besonders bei Jungtieren kritisch ist, da sie auf Schwankungen empfindlich reagieren. Unabhängig vom Herkunftsgebiet muss dem Skolopender jederzeit Trinkwasser zur Verfügung stehen. Dafür eignen sich handelsübliche Terrarienschalen, Blumentopf-Untersetzer oder kleine Behälter wie Flaschendeckel – jeweils angepasst an die Größe des Tieres. Wichtig ist, dass die Wasserquelle so gestaltet ist, dass das Tier nicht ertrinken kann.

Luftzirkulation#

Ein weiterer entscheidender Faktor ist eine gute Luftzirkulation im Terrarium: Ausreichende Frischluftzufuhr reduziert Staunässe und verhindert die oben genannten Probleme einer zu feuchten Haltung. Mangelnde Belüftung bei hoher Feuchtigkeit kann schnell Mykosen verursachen, die sich durch schwarze Verfärbungen am Körper des Tieres zeigen und lebensbedrohlich sein können. Da eine gute Luftzirkulation das Substrat schneller austrocknen lässt, sollte die Feuchtigkeit regelmäßig – idealerweise wöchentlich – überprüft und bei Bedarf nachgewässert werden.

Temperatur#

Die Temperatur spielt bei der Haltung von Hundertfüßern eine untergeordnete Rolle, da die meisten Arten bei normalen Raumtemperaturen von 22°-24°C gut gedeihen.

  • Wüstenarten vertragen auch höhere Temperaturen von 25°-30°C.
  • Temperierte Arten halten auch niedrigere Temperaturen aus und benötigen gegebenenfalls eine Winterruhe von mehreren Wochen bei 8°-15°C.
  • Die größten Vertreter der Gattung Scolopendra sind vor allem in tropischen und wärmeren gemäßigten Zonen verbreitet.
  • Arten, die zwar in der tropischen Zone vorkommen, aber dort im Hochland oder in Bergnebelwäldern leben, sind deutlich kühleren Bedingungen ausgesetzt und vertragen in der Regel keine dauerhaften Temperaturen von über 23°C.

Das Wachstum vieler Arten steigt bei höheren Temperaturen, kann jedoch durch den erhöhten Stoffwechsel auch die Lebenserwartung verringern. Eine Heizmatte am Terrarium (keine Wärmequelle von unten!) kann zusätzliche Wärme bieten, ist jedoch für die meisten Arten nicht zwingend erforderlich. Sollte die Raumtemperatur unter 22°C fallen, kann zusätzliche Wärme notwendig sein, um das Fress- und Wachstumspotenzial zu steigern.