Krankheiten und gesundheitliche Probleme bei Hundertfüßern#

Hundertfüßer gelten generell als relativ robuste und widerstandsfähige Tiere. Dennoch können sie – wie alle wirbellosen Terrarientiere – gesundheitliche Probleme entwickeln. Da es für Hundertfüßer keine spezifischen Medikamente, keine etablierte tiermedizinische Diagnostik und keine zugelassenen Behandlungsprotokolle gibt, ist die Haltungspraxis selbst der entscheidende Faktor für die Gesunderhaltung. Die häufigsten gesundheitlichen Probleme lassen sich in mehrere Kategorien einteilen: Endoparasiten, Ektoparasiten, mechanische Verletzungen, Verdauungsprobleme, Häutungsprobleme sowie infektiöse Erkrankungen und weitere umgebungsbedingte Risiken.

Es ist wichtig zu verstehen, dass viele Hundertfüßer – insbesondere Wildfänge – eine hohe Parasitenlast mit sich tragen und trotzdem jahrzehntelang gesund und aktiv bleiben können. Die reine Anwesenheit von Parasiten bedeutet also nicht automatisch Krankheit. Problematisch wird es erst, wenn Parasitenbelastung und ungünstige Haltungsbedingungen zusammenkommen.

Die meisten Erkrankungen bei Hundertfüßern sind präventiv vermeidbar. Parasiten werden erst unter schlechten Bedingungen zum Problem; Verletzungen, Infektionen, Häutungsstörungen, Verstopfungen sowie Dehydration oder Überhitzung sind fast immer haltungsbedingt. Wer stabile Temperatur- und Feuchtewerte, gute Belüftung, sauberes, geeignetes Substrat, sichere Fütterung (passende Beutegröße, keine Futtertiere während der Häutung) und Stressarmut gewährleistet, verhindert den Großteil aller Gesundheitsprobleme. Oberflächliche Mykoseherde können nach einer erfolgreichen Häutung tatsächlich verschwinden – sofern die Parameter rechtzeitig korrigiert wurden. Umgekehrt gilt: Werden Fehler nicht abgestellt, verschlechtert sich der Zustand häufig rasch und irreversibel.